Kinderbetreuung in Zeiten von Corona

Entspannung und Kraft in der Natur finden

Millionen Eltern betreuen gerade ihre Kinder selbst. Nun sind nicht nur die Schulen und Kitas geschlossen, sondern auch die Spielplätze und andere Freizeiteinrichtungen. Das schränkt die Möglichkeiten, die Eltern haben, um mit Kindern Zeit zu gestalten, sehr ein.

Dass wir jetzt die Regeln streng einhalten, ist selbstverständlich. Wir verzichten auf soziale Kontakte, halten Abstand, so wie unsere Kinder das auch tun müssen. Das kann stressig werden für eine Familie, wenn die Eltern ins Homeoffice verbannt wurden, und die Kinder ihre Kameraden draußen nicht mehr treffen.

Wiesen und Wälder sind nicht geschlossen

Trotz der augenblicklichen Situation findet die Natur statt. Wie sollte es anders sein. Es ist Frühling, jetzt sprießt das zarte Grün, es beginnt überall zu blühen, zu summen und surren, Vögel bauen ihre Nester und lassen sich dabei nicht durch unsere Krise stören. Dieses Erlebnis können wir für uns nutzen und unsere vier Wände für ein paar Stunden am Tag verlassen zur Resilienz, Salutogenese und Widerstandsfähigkeit durch Bewegung in der Natur. Wenn wir das mit allen Sinnen tun, werden wir viel entdecken, was uns sonst oft verborgen bleibt, sei es aus Zeitmangel oder unserem Fokus auf andere Freizeitbeschäftigungen.

Ein Wald- und Wiesen Spaziergang

Wir nehmen den Duft des Frühlings auf. Jeder Wald hat seinen eigenen Geruch, den wir wahrnehmen können. Menschen begegnen uns hier ohne Druck und Stress, man berührt sich mit einem freundlichen Gruß, einem wohlwollenden Lächeln, einem kleinen Gedankenaustausch, wissend, dass alle die uns entgegen kommen dieselbe Situation wie wir durchleben. Soziale Kontakte auf Distanz, die trotz der ungewissen Situation etwas von kleinem Glücksgefühl in uns wecken und verbinden. Unsere Augen erfassen was in diesen Tagen erblüht, diese Wahrnehmung erfreut unser Gemüt.

Kleine Naturkunde

Wenn Sie nun gemeinsam mit ihren Kindern diese Entdeckungen machen, über das sprechen, was Sie sehen, riechen, hören und empfinden, wird es die ganze Familie durch ein gemeinsames Erlebnis verbinden. Einige Frühlingsblüher mit ihrer Kraft des Neubeginns haben wir ecokids hier für Sie zusammengetragen und mit jeweils ein paar Informationen versehen.

Bärlauch mit vereinzelt Lerchensporn, Foto: Siegrid Schaffer

Bärlauch ist eine in Europa und Teilen Asiens vor allem in Wäldern verbreitete Pflanzenart der Gattung Allium, also verwand mit Knoblauch und Schnittlauch.

Beim Spaziergang durch den Mainzer Lennebergwald traf ich auf vier Knirpse, die das Wildgemüse sammelten. „Mmh lecker im Salat oder als Pesto mit Nudeln“, sagte ich. Einer fand das nicht, die anderen stimmten mir zu. Einige Rezepte z.B. hier auf Chefkoch.

Bärlauch unbedingt sammeln beim Frühlingspaziergang durch schattige, humusreiche Au- und Laubwälder. Er schmeck und ist gesund! Bärlauch fördert die Verdauung, hilft bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Darmerkrankungen. Er besitzt ätherische Öle und positive Wirkung auf Atemwege, Leber, Galle und Magen.

Blausternchen, Foto: Katrin Conzelmann-Stingl

Blausterne kommen in ganz Europa, Teilen Asiens und an wenigen Stellen in Afrika vor. Sie gehören zur Familie der Spargelgewächse und zur Gattung Scilla. Diese enthält etwa 50 bis 90 Arten.  (Wikipedia CC-BY-SA )

Buschwindröschen, Foto: Siegrid Schaffer

Das Buschwindröschen ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Windröschen in der Familie der Hahnenfußgewächse. Sie ist im gemäßigten Eurasien verbreitet. Das Buschwindröschen wächst als vorsommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 11 bis 25 Zentimetern.

Der Blühbeginn des Buschwindröschens gilt als das Einsetzen des Erstfrühlings.

Alle Pflanzenteile sind giftig. (Wikipedia CC-BY-SA )

Nieswurz und Schneeglöckchen, Foto: Katrin Conzelmann-Stingl

Die Pflanzengattung Nieswurz (Helleborus), auch Christrosen, Schneerosen oder Lenzrosen genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Die 15 bis 25 Arten sind von Europa über Kleinasien bis Zentralasien und eine einzelne Art China verbreitet. Beliebt sind diese Arten wegen ihrer frühen und auffälligen Blüte im Winter und Frühjahr und der wintergrünen Blätter. Durch die Verwendung als Heilpflanzen wurden zwei Nieswurz-Arten in Mitteleuropa eingebürgert. Sowohl die Christrose als auch die Grüne Nieswurz wurden über Samen und Gartenabfälle verschleppt und siedelten sich in der freien Natur an. Nieswurz-Arten enthalten einige pharmakologisch wichtige und nutzbringende Inhaltsstoffe: Saponin und die Glykoside Helleborein und Hellebrin sind in der ganzen Pflanze zu finden. Helleborein hat Digitaliswirkung. Der Geruch der Inhaltsstoffe führt zu einem starken Niesreiz. (Wikipedia CC-BY-SA)

kleinblättriges Immergrün (Singrün), Foto: Sabine Lanz

Das Kleine Immergrün oder Kleine Singrün ist ein immergrüner, niedriger Halbstrauch der Familie der Hundsgiftgewächse, der Wuchshöhen von 10, höchstens 15 Zentimetern erreicht. Es kommt in Mittel- und Südeuropa und in Kleinasien bis in Höhenlagen von etwa 1000 Metern vor. Das Kleine Immergrün ist in allen Teilen giftig, es wurde früher als Heilpflanze verwendet. Inzwischen hat das Bundesgesundheitsamt die Zulassung immergrünhaltiger Präparate zurückgezogen.

Lerchensporn, Foto: Siegrid Schaffer

Lerchensporne gelten als Frühlingsboten. Sie bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Erdrauchgewächse innerhalb der Familie der Mohngewächse. Die etwa 300 Arten gedeihen in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel und einige Arten kommen in Südafrika vor. Pfahlwurzeln, Knollen oder Rhizome werden als Überdauerungsorgane gebildet.

Zur magischen Wirkung des Lerchensporns und anderen Frühlingspflanzen wie des Bingelkrauts und des Leberblümchens haben wir ein kleines Video gefunden. Lassen Sie sich inspirieren und teilen Sie die Inspiration mit Ihren Kindern.

Märzveilchen oder Duftveilchen, Foto: Sabine Kronenberger-Schmidt

Das Duftveilchen, auch Märzveilchen oder Wohlriechendes Veilchen genannt, gehört zu der Familie der Veilchengewächse. Im Garten wird es seit der Antike kultiviert, weil es sowohl im religiösen Ritus als auch in der Heilkunde schon sehr früh Verwendung fand. Spätestens seit dem frühen Mittelalter wurde es auch in Mitteleuropa als Zier- und Heilpflanze angebaut. Es wächst in Gebüschen, an Waldrändern, an schattigen Wegrainen auf frischen, nährstoffreichen, milden bis mäßig sauren, humosen Lehmböden in mild-humider Klimalage.

Die Blüten des Veilchens lassen sich zum Dekorieren von Salaten und Desserts verwenden und auch zur Herstellung von aromatisiertem Sirup, Essig oder VeilchenEis, das die österreichische Kaiserin Elisabeth in ihrem Diätplan für ihre schlanke Figur hatte. 

2007 wurde das Duftveilchen zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Moderne Forschungen konnten für Extrakte aus Viola odorata eine blutfettsenkende und blutgefäßerweiternde Wirkung feststellen. (Wikipedia CC-BY-SA)

Salweide, Weidenkätzchen, Foto: Katrin Conzelmann-Stingl

Die Salweide ist eine Pflanzenart in der Gattung der Weiden innerhalb der Familie der Weidengewächse. Aufgrund ihrer frühen Blütezeit ab Anfang März ist die Salweide eine wichtige erste Futterpflanze für Insekten. Von Imkern wird sie vermehrt und besonders an Bienenständen angepflanzt, um die Völker im Frühjahr vor allem mit ausreichender Pollentracht zu versorgen. Der Pollen- und Nektarwert von Mitte März bis Ende April ist hier von größter Bedeutung.

In vielen Gegenden schneidet man am Palmsonntag oder am Gründonnerstag Palmkätzchenzweige. Sie werden zu Hause in eine Vase gestellt und am Karsamstag mit ausgeblasenen und bunt bemalten Eiern geschmückt.

Scharbockskraut, Foto: Sabine Kronenberger-Schmidt

Das Scharbockskraut auch Feigwurz oder Frühlings-Scharbockskraut genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Hahnenfußgewächse. Seine herzförmigen, glänzenden Blättchen enthalten viel Vitamin C. Sie bereichern das Essen mit einem „herben, etwas scharfen Geschmack. Wenn man die jungen Blätter erntet, bevor die Blüten kommen, kann man sie als kleine Beigabe zu Salaten oder Quark nehmen.

In zu großen Mengen sollte man sie nicht konsumieren. Auffallend sind ihre einzeln stehenden und langstieligen, goldgelben und sternförmigen Blüten. Mit der Blüte beginnt die Pflanze in Stielen und Blättern Giftstoffe einzulagern, welche die Schleimhäute reizen. Deshalb sollten diese dann nicht mehr gegessen werden.

Die gelben Blüten haben eine Öffnungszeit, in der sie Insekten Futter bieten und zwar von nine to five auch samstags und sonntags.

Getrocknetes Scharbockskraut kann man übrigens auch als Tee verwenden, da beim Trocknen die giftigen Inhaltsstoffe abgebaut werden. Dieser soll gegen Hautkrankheiten helfen.

Schledorn, Foto: Sabine Kronenberger-Schmidt

Schlehdorn, auch Schlehendorn, Schlehe, Sauerpflaume, Heckendorn, Schwarzdorn oder Deutsche Akazie genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus, der zur Tribus der Steinobstgewächse innerhalb der Familie der Rosengewächse gehört. Der sommergrüne, sparrige und sehr dornenreiche Schlehdorn wächst als Strauch oder als kleiner, oft mehrstämmiger Baum, der bis zu 40 Jahre alt werden kann. Er erreicht gewöhnlich Wuchshöhen von drei Metern.

Die Blüten, Rinde und Früchte wirken zusammenziehend, harntreibend, schwach abführend, fiebersenkend, magenstärkend und entzündungshemmend. Ein Blütenaufguss wird besonders bei Kindern bei Durchfallerkrankungen, bei Blasen- und Nierenproblemen und Magenbeschwerden eingesetzt. Schlehenelixier gilt als geeignetes Stärkungsmittel nach Infektionskrankheiten. (Wikipedia CC-BY-SA)

Schlüsselblume, Foto: Chris Basler

Die Echte Schlüsselblume ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Primeln in der Familie der Primelgewächse. Sie ist in weiten Teilen Europas und Vorderasiens verbreitet. Die Stiftung Naturschutz Hamburg kürte die Echte Schlüsselblume zur Blume des Jahres 2016. Sie ist dottergelb, stark duftend, Standorte sind Raine, Halbtrockenrasen, trockene Wiesen, lichte Laubwälder, Waldränder und Waldschläge und bis zu Höhenlagen von 1700 Metern zu finden. Die Echte Schlüsselblume gedeiht am besten auf kalkhaltigen, stickstoffarmen, lockeren Lehmböden mit reichlicher Humusbeimischung.

Extrakte aus Schlüsselblumen werden vor allem bei Erkältungen mit verschleimtem Husten und Schnupfen als Begleitsymptomatik eingesetzt. Die frischen jungen Blättchen kann man Salaten beifügen. (Wikipedia CC-BY-SA)

Taubnessel, Foto: Sabine Kronenberger-Schmidt

Die Taubnesseln sind eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler. Die Gattung Lamium umfasst 25 bis 30 Arten, die in Europa, Asien, Nordamerika und Nordafrika vorkommen.

Tee für die Luftwege Taubnessel-Tee wird auch häufig gegen Entzündungen der Atmungsorgane eingesetzt. Mit ihrem Schleim und den Saponinen kann die Taubnessel gereizte Schleimhäute sanft umhüllen und wirkt zudem beruhigend, unterstützend eingesetzt, beispielsweise gegen Asthma-Erkrankungen oder Beschwerden während der Wechseljahre.

Waldschaumkraut, Foto: Sabine Kronenberger-Schmidt

Das Waldschaumkraut ist ein in Mitteleuropa zerstreut bis gebietsweise verbreitet vorkommender Angehöriger der Kreuzblütengewächse. Es blüht vorwiegend von April bis Juni, gelegentlich auch im Herbst mit Wuchshöhe von etwa 10 bis 50 cm, kommt in ganz Europa, Asien und in Nordost-Amerika vor. Das Waldschaumkraut wächst in Buchen-Mischwaldgesellschaften und in Quellfluren. Es bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, stickstoffhaltige, kalkarme und oft tonige Böden.

Wilde Mirabelle, Foto: Sabine Kronenberger-Schmidt

Dieses üppige Blütenmeer schenkt uns die Wilde Mirabelle oder Kirschpflaume, auch Myrobalane genannt, ist eine Pflanzenart der Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse. Sie ist eine wichtige Nahrungsquelle für früh fliegende Insekten. Regional unter illustren Namen bekannt, Türkenkirsche oder türkische Kirsche, in der pfälzischen Mundart als Därgelkersch, in der sächsisch-ländlichen Mundart als Sterninkel, in österreichischer Mundart als Kringelbaum. Die ursprüngliche Heimat der Kirschpflaume liegt im Balkan und Klein- bis Mittelasien. Der Baum war bereits bei den Kelten bekannt.

Die Pflaume, der Obstsorten wie Zwetschgen, Edelpflaumen und Mirabellen zugeordnet werden, ist ein Hybrid aus Kirschpflaume und Schlehe.

Der niedrige Baum oder Strauch trägt essbare Früchte. Die runden Steinfrüchte haben einen Durchmesser von etwa zwei bis drei Zentimeter. Sie reifen früh, teilweise schon im Juni und im Juli. 

Rote Kirschpflaume, Foto: CC BY-SA 4.0

Bis dahin sind wir hoffentlich wieder im Modus „normal“. Dann gehen wir am Wochenende mit unseren Familien und Freunden raus zum Picknick und ernten die Früchte, um daraus eine süß-saure Marmelade zu kochen.

Aber zunächst: Lassen Sie sich nicht verängstigen, jedoch beherzigen Sie unbedingt die Gebote unserer Regierung!
Bleiben Sie bitte gesund und grüßen Sie Ihre Kinder von uns!

Wir melden uns wieder mit Ideen für Schlecht-Wetter-Tage.

Ihr ecokids Team