In den Sommerferien 2025 war es wieder so weit: Bereits zum 9. Mal öffnete die Hofheimer Kinderstadt ihre Tore für rund 300 Kinder zwischen sechs und elf Jahren. Vom 7. bis 18. Juli wurde an der Pestalozzischule, der Brühlwiesenschule und der Main-Taunus-Schule wieder gebaut, gewählt, gearbeitet und gespielt. Ziel der Kinderstadt: Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen, politische Prozesse nachzuvollziehen und ihre eigene kleine Stadt mitzugestalten.
Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr war der SDG-Kiosk – den wir mit euch gemeinsam gestalten durften! Die ecokids wurden hier zu wahren Umwelthelden! Im Mittelpunkt standen die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen. Welche genau das waren, wurde gemeinsam mit euch ausgewählt und kindgerecht vermittelt. Spielerisches Lernen, Naturerlebnisse und das eigene Gestalten, durch Selbstbestimmung in der Kinderstadt, standen dabei im Vordergrund.
Nachhaltigkeit im Kinderalltag
Im SDG-Kiosk beschäftigten sich die Kinder auf vielfältige Weise mit Themen, die weit über die Kinderstadt hinausreichen. Sie ermöglichen es ihnen, sich innerhalb ihrer Kinderstadt einzubringen sowie aktiv zu werden und zeitgleich über die Tore der Kinderstadt hinauszudenken. Einige der ausgewählten Nachhaltigkeitsziele befassen sich mit alltagsnahen Themen wie sauberes Wasser (SDG 6), Klimaschutz (SDG 13), nachhaltige Städte (SDG 11) oder Leben an Land (SDG 15). Zum Thema Wasser experimentierten die Kinder mit dem Wasserkoffer der ecokids: Sie bauten Wasserfilter, erkundeten den Wasserkreislauf und fanden heraus, wie viel sogenanntes „virtuelles Wasser“ in Alltagsprodukten steckt. Eine Rallye verhalf zur Bestandsermittlung und Thematisierung des Wasserverbrauchs der 17 Betriebe in der Kinderstadt.
Beim Klimaschutz-Tag entstanden kleine Solarautos aus Bausätzen, die in Mini-Rennen gegeneinander antreten durften. Dies wurde koordiniert und umgesetzt durch die Mitarbeitenden der Stadt Hofheim, Frau Christiane Forstner, Herrn Till Bärtels und der Klimaschutzmanagerin Monique Delbos.

Außerdem wurden Insektenhotels hergestellt, die einer Vielzahl von Insekten einen Unterschlupf bieten.

Auch ein eigenes Siegellogo wurde entworfen und an die Betriebe in der Kinderstadt überreicht, die sich laut der eigen initiierten Recherche der Kinder bereits für das Thema Nachhaltigkeit und den Schutz der Umwelt einsetzten.
Durch Quizspiele, Forscheraufträge und kreative Projekte konnten die Kinder die globalen Nachhaltigkeitsziele in ihrer eigenen „Mini-Hofheim“-Welt auf den Zahn fühlen und diese mit eigenen Ideen umsetzen.
Besonders spannend: Wer genügend Umweltpunkte sammelte, durfte Vollbürger:in werden – mit Wahlrecht, Bankkonto und der Chance auf ein eigenes Grundstück in der Kinderstadt. So wurde das Thema der Nachhaltigkeit unmittelbar mit Demokratie und Verantwortung verbunden.
Ein Projekt für die Zukunft
Das Projekt wurde von Brot für die Welt, der Bürgerstiftung Hofheim, der Taunus Sparkasse sowie der Naspa Stiftung gefördert. Ein besonderer Dank gilt außerdem dem Fachbereich Klimaschutz und Umwelt der Stadt Hofheim, dessen Team die Kinderstadt an zwei Tagen, mit eigenen Inhalten mitgestaltete.
Zum Abschluss präsentierten die Kinder beim großen Abschlussfest der Kinderstadt ihre Ideen, Produkte und Projekte, die sie im Rahmen verschiedenster Betriebe erarbeitet hatten, den Eltern und Familien – von eigenen „Umweltheld-Siegeln“ für besonders nachhaltige Betriebe bis hin zu bunten Upcycling-Beeten für Bienen und Insekten, konnten einige dieser Produkte langfristig zur Verschönerung des Schulgeländes beitragen.

Projektleitung vor Ort und Text: Kimberly Sundermann