Fassenacht – ein sehr, sehr alter Brauch.
Karneval, Fastnacht, Fasching hat den Ursprung in der sechswöchigen Fastenzeit vor Ostern. Damals im Mittelalter*, wurden bei ausgelassenem Feiern die Essensvorräte verzehrt. Fleisch, Fisch, Eier, Schmalz konnten schwer über die Fastenzeit hinweg aufbewahrt werden, da es noch keine Kühlschränke gab. Die Ausgelassenheit führte zum Verkleiden. So konnte man sich jeden Schabernack erlauben, die Obrigkeit (Könige, Fürsten und Militär) verhöhnen, ohne dafür mit unangenehmer Bestrafung rechnen zu müssen. Die Narrenfreiheit war geboren.
Über Jahrhunderte fand diese Gaudi ungebändigt in den katholischen Regionen statt. Dann wurde es der Obrigkeit zu bunt, und die Fastnacht wurde im 19. Jahrhundert streng organisiert. Den Beginn legte man auf den 11. November, den Martinstag.
Bis Anfang Januar finden wenige öffentliche Veranstaltungen statt, nur Sitzungen der Fastnachts- und Karnevalvereine. Am Donnerstag vor der sechswöchigen Fastenzeit beginnt mit der Weiberfastnacht (Fastnacht der Frauen) die Straßenfastnacht.
Rosenmontag, das ist der Höhepunkt im rheinischen Karneval mit Rosenmontagsumzügen, Paraden aus großen Wagen mit meist politischen Motiven, unendlich vielen Fastnachts- und Karnevalsvereinen, Trommel- und Blasorchestern und tausende Menschen, die zuschauen und dabei sein wollen. Am Dienstag gibt es die Lumpenbälle (Partys zum Tanzen in bunter Verkleidung).
Und am Aschermittwoch ist alles vorbei! Dann beginnt die Fastenzeit nach der christlichen Religion. Sie endet an Ostern.
Während der Fastnachtstage gibt es keinen sozialen Unterschied, das ist seit Jahrhunderten in der Gesellschaft verankert.
Mächtige und Niedere sind gleichgeachtet. Hier wird zum ersten Mal das Gleichheitsprinzip bei ausgelassenen Festen praktiziert und dies ist bis heute ein charakteristisches Merkmal des Karnevals.
Das Fasten bedeutet auf Essen, Getränke, Genussmittel ganz oder teilweise zu verzichten. Das Fasten gibt es auch in anderen Religionen wie dem Islam (Ramadan) und dem Judentum (Jom Kippur).
Auch die Adventszeit war ursprüngliche eine Fastenzeit, um sich auf Weihnachten vorzubereiten.
* Mittelalter bezeichnet in der europäischen Geschichte die Epoche zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit, also etwa die Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert. (Quelle: Wikipedia)