Die Bodenforscher haben ermittelt

Beeindruckende Forschungsergebnisse der sechzehn Kinder des Osterferiencamps 2025 :: Was im Boden der Hofheimer Äcker, Wiesen und im Wald zu finden ist, hat unsere Ferienkinder in Staunen versetzt.

Wir sind dankbar für die finanzielle Unterstützung der Rotarier Rüsselsheim Rotary Club Mainspitze, die zwei Kindern die Teilnahme am Camp ermöglicht hat.

Hier im Bild Mo, die Mantelmöwe 😀

Am ersten Tag findet unsere Waldexpedition statt, um uns die Bodenbeschaffenheit und die Lebewesen im Boden anzusehen. Wir wissen, dass ein gesunder Boden rund 2000 Kleinsttiere beherbergt, die dafür sorgen, dass der Boden durch das Zersetzen organischer Stoffe mit wichtigen Nährstoffen angereicht wird – ohne diese wäre der Boden tot, nichts könnte wachsen.

Was kriecht denn da?

Soweit die Forschung unter der Erde, am Donnerstag gucken wir, wie die Erde auf einem Acker von Bauer Ströll aussieht.

Was wächst denn da?

Tag zwei ist einigen Pflanzen gewidmet, die hier bei uns jetzt im Frühling sprießen. Dabei schauen wir, was möglicherweise essbar ist, was heimisch und was invasiv. Wir haben außerdem eine Lehmpfütze genauestens untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Lehm ein tolles Material ist. Lehm besteht aus Ton, Sand und Schluff, der eine glatte Textur hat und Feuchtigkeit und Nährstoffe gut im Boden hält. Er ist durch Gletscher und Verwitterung von Urgestein entstanden. Lehmboden kommt an vielen Stellen vor, es ist ein schwerer, sauerstoffarmer Boden, der manchen Pflanzen das Wachstum erschwert. Dennoch, Storchenschnabel und Pfingstrosen oder Phlox uvm., die von Insekten geliebt werden, finden sich gut auf Lehmboden zurecht, auch Walnussbäume mögen Lehmböden. Dicke Bohne, Erbsen, Kartoffeln, Knoblauch, Zwiebel, Schnittlauch, Mangold, rote Beete… daraus eine Gemüsesuppe überm Lagerfeuer gekocht – gibt’s am Freitag.

Nachmittags auf der Streuobstwiese bei herrlichem Frühlingswetter wird gewerkelt. Etliche Kinder bauen mit Mo eine Knöterichflöte. Wir haben dazu die Stangen vom letzten Jahr abgeschnitten. Der invasive Japanische Knöterich treibt jetzt aus, diese jungen Triebe könnte man auch essen.
Andere schnitzen – wir lieben es zu schnitzen! Es wird gemalt und zwar äußerst plakativ und die Feuerstelle neu ausgehoben.

Das Treiben auf der Streuobstwiese
Kinderwunsch :: Kartoffelpuffer

Dafür werden am Mittwoch 5 kg Kartoffeln geschält und gerieben, da sind alle sehr engagiert. Dazu gibt es neben Apfelmus auch Kräuterquark. Ein Trupp schwärmt aus, um die Kräuter zu sammeln: Sauerampfer, Scharbockskraut, Löwenzahn, Brennnessel und Bärlauch.

Mit einigen Boden (Erd) Farben malen wir nach dem Mittagessen.

Ausflug zum Lindenhof

Donnerstag marschieren wir nach dem Frühstück zum Lindenhof. Dort wartet schon Bauer Ströll auf uns, um uns den Gemüseanbau in Folientunneln zu erklären. Der Anbau beginnt jetzt an diesen Frühlingstagen, da die Temperatur zuvor noch zu niedrig war. Die Folienhäuser schützen vor zu eisigen Winden und Frost und die Frühlingssonne am Tag erwärmt die Häuser, so können jetzt bereits deutsche Erdbeeren und Himbeeren wachsen und früher reifen als auf dem Freiland.

Wir erfahren, dass die Bestäubung der Himbeeren, Tomaten, Gurken etc. von Hummeln erledigt wird. Einmal im Zelt verlassen sie es nicht mehr. So können die Tore offen bleiben. Wenn die Flugzeit von Schädlingen einsetzt, werden die Tore geschlossen. D.h. die Pflanzen sind vor Schädlingsbefall weitgehend geschützt. Sollten sich doch welche einen Weg gebahnt haben, lässt Herr Ströll Schützlinge kommen, die die Schädlinge beseitigen. So kann er auf Pestizide verzichten.

Pestizide: Chemikalien und Mikroorganismen, mit denen als lästig oder schädlich angesehene Lebewesen oder Viren getötet werden sollen. Wir wissen, wie schädlich wiederum Pestizide für nützliche Lebewesen und auch für den Menschen sind.

Auf saurem Boden in großen Kübeln wachsen Heidelbeeren. Auch die Freiland Erdbeeren wachsen bereits unter Vlies, welches einen Schutz gewährt und sowohl die Wärme als auch die Feuchtigkeit im Boden hält.

Gemüsepflänzchen sind bereits vorgezogen am Start und werden in diesen Tagen auf die Äcker gepflanzt. So einen Acker haben wir natürlich auch untersucht und festgestellt, dass der Boden hier deutlich heller ist als oben im und am Wald und auf der Wiese, er ist auch härter, also ist er lehmiger.

Zum Bodencamp bekommen wir einen Kubikmeter Boden 😀

So schnell vergeht ein Feriencamp.

Heute ist Freitag und wir bereiten eine kleine Ausstellung unserer Arbeiten für die Eltern vor, die sie ansehen können, wenn sie nachmittags auf die Wiese kommen.
Dann backen wir römische Fladenbrote und kochen die angekündigte Gemüsesuppe aus regionalem Gemüse, genau gesagt, haben wir bei Bauer Ströll auch eingekauft.


Rezept Outdoor Gemüsesuppe aus dem Dutchoven:


Wir erhitzen Olivenöl in unseren Dutchoven und schmoren darin die gehackten Zwiebeln und Knoblauch. Dann kommt das gewürfelte Gemüse dazu: Kartoffeln, rote Bete, Sellerie, Wurzelpetersilie, Karotten, Steckrübe, Lauch etwas später, die Kinder wollten keinen Kohl, Rosmarin aus unserem Hochbeet, Pfeffer, Muskatnuss und Salz. Dann wird Wasser aufgefüllt, bis das Gemüse bedeckt ist. Wenn es zu kochen beginnt, lassen wir den Topf noch zehn Minuten am Feuer und dann können wir die Suppe essen.
Guten Appetit!

Diese Larve vom Hornissen-Glasflügler hat alle enorm beeindruckt. Ein fingerdickes Monster, das sich durch Totholz bohrt.

Ade, liebe Kinder! Die ecokids freuen sich, wenn ihr beim Streuobstwiesenfest am 1. Juni dabei seid.
Und natürlich bei einem unserer vier Sommercamps.

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